Pension Schöller – ein Schwank in 3 Akten

Philipp Klapproth, Gutsbesitzer aus Kyritz hat das Landleben satt. Er möchte etwas Aufregendes erleben, um seine Stammtischbrüder damit zu beeindrucken. So zieht es ihn nach Berlin in der Hoffnung, mit Hilfe seines Neffen Alfred ein Abenteuer zu entdecken. Dieser möchte sich selbständig machen und ist auf die Hilfe seines Onkels angewiesen, jedoch möchte Klapproth als Gegenleistung einmal eine echte „Irrenanstalt“ besuchen. Tatsächlich liegt die Lösung im Plan des findigen Kellners Hans, einem Freund Alfreds, der dem ahnungslosen Onkel die ehrenwerte Familienpension Schöller als „Nervenheilanstalt“ präsentiert, in der sich die Gäste frei bewegen können. Klapproth ist begeistert von der Idee, die „Verrückten“ einmal völlig ungezwungen auf einer Soiree kennen zulernen. So begegnet er nacheinander den Pensionsgästen Eugen, einem verkannten Schauspieler, der an einem Sprachfehler leidet, dem smarten Weltreisenden Professor Bernhardy, der exaltierten, sensationshungrigen Schriftstellerin Josephine Zillertal, sowie dem cholerischen Baron von Mühlen, Major a.D. Je mehr sein Onkel Gefallen an dem Abend findet umso mulmiger wird es Alfred, der gute Mine zum bösen Spiel machen muss.

Auch Pensionschef Schöller ist hocherfreut über den unerwarteten Gast Klapproth, sieht er doch in ihm einen potenziellen Heiratskandidaten für seine Tochter Franziska. Die wiederum hat sich bereits in Alfred verguckt, der seinerseits ebenfalls nicht abgeneigt ist. Lediglich Tante Ida, Klapproths, treusorgende Schwester bekommt vom Spektakel in Berlin nichts mit, da man sie zuvor zurück nach Kyritz geschickt hat. Allerdings wird es nach Klapproths Rückkehr aufs Land auch für Ida turbulent, als die Pensionsgäste auf dem Gutshof auftauchen. Im Laufe der fulminant komischen Ereignisse fällt jedoch nicht nur ein passender Ehemann für Ida ab, sondern es kommt auch zum Happy End für das junge Paar. Pension Schöller, ein Schwank in 3 Akten von Carl Laufs und Wilhelm Jacobi wurde 1890 in Berlin uraufgeführt. Auch nach über 130 Jahren hat die klassische Verwechslungskomödie, die auf nahezu allen großen deutschen Bühnen gespielt wurde, nichts von ihrer komödiantischen Schlagkraft verloren. Die beiden Autoren spielen mit der berechtigten Frage: „Wer ist denn nun eigentlich verrückt?“, die heutzutage aktueller denn je zu sein scheint. Anni Christ-Dahm hält sich in ihrer Inszenierung bewusst an die klassische Vorlage, die den Humor und den Charme vergangener Zeiten zurück auf die Bühne bringt und einen vergnüglichen Theaterabend verspricht.

Besetzung

Baron von Mühlen, Major a.D.Jochen Schubert
Hans, KellnerAlina Renner
Franziska Schöller, Tochter von SchöllerMai-Britt Wombacher
Josephine Zillertal, SchriftstellerinMarianne Hofmann
Professor Bernhardy, WeltreisenderMatthias Wissel
Alfred Klapproth, Neffe von KlapprothThomas Amberg
Ida Klapproth, Schwester von KlapprothBritta Olbrich
Philipp Klapproth, Gutsbesitzer aus KyritzKonrad Frenzel
Schöller, Inhaber der Pension SchöllerAndreas Fleckenstein
Eugen, angehender SchauspielerEnrique Martin