»Zum Weinen und zum Tanzen« Klezmerkonzert mit Trio Oyftreff in der Alzenauer Burg – Erlös für krebskranke Kinder – MainEcho vom 26. Januar 2008

Zum Weinen und Tanzen

Klezmerkonzert mit Trio Oyftreff in der Alzenauer Burg – Erlös für krebskranke Kinder

Alzenau. Klezmermusik ist jüdische Hochzeitsmusik. Sie soll die Ehefrau erst zum Weinen bringen bevor sie die Freude der Hochzeit erfahren darf. Am Freitag spielte eines der besten Klezmer-Trios Deutschlands, das Trio Qyftreff aus Hannover, in der Alzenauer Burg.

 

Die Musiker – Stefan Goreiski am Knopfakkordeon, Thomas Siebert an Klarinette, Oboe und Gitarre sowie Annette Siebert an der Violine begannen ihr Konzert mit einer freien Interpretation aus drei Ecken des Raums.

Außer bei Hochzeiten und in der Religion darf in der jüdischen Religion keine Musik erklingen, aus Trauer über die Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Daher auch die Mischung zwischen sentimentalen und klagenden Tönen sowie der reinen Freude am Leben und Tanzen, die für Klezmer so typisch ist. Im Verlauf des Konzerts wurde deutlich, wie stark die jüdische mit anderen Musiken verwoben ist. Lieder aus Palästina, Moldawien, Rumänien und den USA gehörten zum Repertoire des Abends. Verwoben unter anderem dadurch, dass Zigeunermusiker und jüdische Musiker oft zusammenspielten, durch die Auswanderung der Juden in andere Länder oder allein durch die räumliche Nähe wie bei Palästina und Israel.

Es sei wünschenswert, so Thomas Siebert, dass die beiden Länder gesellschaftlich ebenso zusammenrücken würden, wie die es musikalisch bereits getan haben. Bei den arabischen Stücken gelang es Annette Siebert mit der Geige den Klang arabischer Flöten täuschend echt nachzumachen.

Der Alzenauer Theaterverein Kultburg hatte zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar zu diesem Konzert eingeladen. Leider fanden nur rund 30 Zuhörer den Weg in die Burg, was wohl den vielen Faschingsveranstaltungen geschuldet war. Denn an den Musikern kann es nicht gelegen haben: Sie bewiesen im Rittersaal erneut ihre Klasse.

Der Erlös ging an den Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt, der sich um Kinder an der Universitätsklinik kümmert. Insgesamt 2500 Euro hat der Verein Kultburg mit diesem Konzert und drei Veranstaltungen im vergangenen Jahr – Burgführungen im Oktober, Benefizkonzert von »Vogelfrey und Unvuorzaget« sowie Konzert der Kultburg-Raben – dem Verein überwiesen. Als Vertreterin dankte Ute Roth dafür. Spendenübergabe

2500 Euro hat der Alzenauer Theaterverein Kultburg mit dem Erlös dreier Veranstaltungen im vergangenen Jahr sowie dem Konzert von Oyftreff am Freitag an den Verein Hilfe für krebskranke Kinder überwiesen. Dafür dankte Ute Roth vom Verein (vorne links) der Organisatorin Claudia Neumann. Im Hintergrund die Musiker Stefan Goreiski, Annette Siebert und Thomas Siebert (von links).

Josef Pömmerl