“Rolle vorwärts” – mein Theaterleben
2018: Das Wirtshaus im Spessart
Alles begann mit "Raptare, raptare". Das war der erste Text, denn ich je in einem Theaterstück sprechen musste. Damals, fünfte Klasse am Spessart-Gymnasium, bei einer Aufführung vom "Raub der Sabinerinnen" im Latein-Unterricht. Danach folgte lange nichts, bis zum Beitritt in die Theatergruppe des Spessart-Gymnasiums. Höhepunkt hier war eine über achtstündigen Aufführung von "Dantons Tod" und Heiner Müller "Der Auftrag" in der Räuschberghalle Hörstein, die sogar einen mehrseitigen Artikel in "Theater heute" erhielt.
Doch während meine Mitspieler in Alzenau danach in höhere Sphären entschwebten, begab ich mich Anfang der 80er Jahre nach Mainz zum Studium, wo ich wieder klein anfing. Mit einer Nebenrolle im Stück "Der Geizhals" von Moliere, das nie aufgeführt wurde – nach der Generalprobe verließ fast alle Mitspieler der Mut. So folgte kurz darauf der Entschluss, mit einer Bekannten zusammen eine eigene Theatergruppe zu gründen: "Pegasus".
Das erste Stück war "Romulus der Große" von Dürrenmatt, dem viele weitere folgten. Denn aus "Pegasus" entwickelte sich eine ganze Theatergruppen-Familie, die mindestens zehn Jahre lang das Theaterleben an der Universität Mainz stark prägte: Peggies, Sphinx, Pallawatsch, PerVers, Super Acht, Jellicles, Art Pastete, Theater Hartenberg, Theater im Inter, um nur einige Gruppen zu nennen, die sich ineinander verwebten und auseinander entstanden. Am Ende dürften es über 20 Stücke gewesen sein, an denen ich so auf die eine oder andere Art mitgewirkt hatte – als Schauspieler, Regisseur oder verantwortlich für die Bühnentechnik.
Der größte Erfolg war "Lysistate", allerdings nicht das Original von Aristophanes, sondern eine Musical-Parodie, die auf einem Comic von Ralph König basierte. Über zwei Jahre wurde das Stück immer wieder vor ausverkauftem Haus aufgeführt: Zuschauerrekord waren über 1000 Zuschauer bei einer Benefiz-Veranstaltung mit Ralph König im Kulturzentrum Mainz.
Nach dem Abgang vom der Universität startete ich den Versuch mit einer Freundin und einem Freund ins Profi-Theatergeschäft zu wechseln. Allerdings mit mäßigem Erfolg. Zwar hatte unser Stück, "Frank & Stein" sehr gute Kritiken, aber kaum Besucher. Minusrekord unserer Deutschland-Tournee war eine einzige Zuschauerin. Folglich gab ich derartige Ambitionen auf und folgte meinem – rentableren – Ruf als Journalist beim Main-Echo. Das Theaterspielen endete aber dennoch nicht: Engagements beim Rrrabatzzz-Theater in Großkrotzenburg und die Mitarbeit beim Theater am Main in Seligenstadt folgten.
Stücke (S = Schauspieler, R = Regie, T = Technischer Leiter)
Erste Schritte am Oberstufentheater des Gymnasiums in Coburg; mehrere Spielzeiten als Statist am Landestheater Coburg tätig. In Alzenau war sie in der Theatergruppe des Kindergartens Wasserlos aktiv; außerdem ist sie seit „Meister Lukas“ als Schauspielerin bei kultBurG-Produktionen dabei. Als Leiterin ist sie für die Kindergruppe „Kultburgkids“, der Kindergruppe des Theatervereins, verantwortlich.
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